Kardinalsname, Vorname: | Kreationspontifikat: |
Geburtsdatum: | Todesdatum: |
Geburtsort: | Sterbeort: |
Belege und Anmerkungen (Person): |
Vater: | Mutter: |
Kinder: | Geschwister: |
Neffen: | Onkel: |
Tante: | Paten: |
Sonstige Verwandte: | |
Belege und Anmerkungen (Familie): Vater/ Mutter/ Geschwister/ Onkel/ sonstige Verwandten: Weber, Genealogien, Bd. 1, S. 389. Der Vater war Gesandter der Stadt Bologna am Papsthof [Weber, Referendare, Bd. 2, S. 599]. Der Bruder Innocenzo Facchinett war 1644-1662 bolognesischer Senator und ausserdem Generale d`armi di Brescia [Weber, Genealogien, Bd. 1, S. 389]. Im Amt des Senators folgte nach seinem Tod sein Bruder Alessandro [Weber, Genealogien, Bd. 1, S. 389]. Der Onkel Giovanni Antonio Facchinetti war Protonotar, Kommendatarabt und Auditor der Sacra Consulta [Weber, Genealogien, Bd. 1, S. 389]. |
Ordens- und Kongregationszugehörigkeit: | |
Promotionstitel: | Promotionsort: |
Priesterweihe: | Bischofsweihe: |
Bischofsweihe durch: | Kreationsdatum: |
Bistümer: | |
Titelkirchen (nach HC): | |
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Kongregationen: 1644: Reformationis Ceremonialis Congregatio [Weber, Päpstliche Staatshandbücher, S. 262] 1644 bis 1682: Episcoporum et Regularium Congregatio; Propagandae Fidei Congregatio [Weber, Päpstliche Staatshandbücher, S. 108] 1657 bis 1682: Sacrorum Rituum Congregatio [Weber, Päpstliche Staatshandbücher, S. 108] 1670 bis 1682: Sacri Concilii Tridentini Congregatio; Immunitatis Ecclesiasticae Congregatio [Weber, Päpstliche Staatshandbücher, S. 108] 1676 bis 1682: Inquisitionis Congregatio; Status Regularium Congregatio; Visitationis Apost. Congregatio [Weber, Päpstliche Staatshandbücher, S. 108]
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Utriusque Signaturae Referendarius (VSR): | Uditore di Rota: | Datario: |
Vicegovernatore: | Governatore: |
Vicelegato: | Nunzio: |
Legato: |
Abbreviatore di parco maggiore: | Protonotario: |
Chierico di Camera: | Auditore di Camera: |
Tesoriere generale: |
Chronologie der Karriere / Biographie:
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Pfründen und Einkünfte:
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Erben: | |
Testamentsvollstrecker: |
Politische Stellung - klienteläre Bindungen: Cesare Facchinetti war ein Grossneffe Innozenz‘ IX., der allerdings nach seiner Wahl zum Papst im Jahre 1591 nur wenige Monate regiert hatte [DBI, Bd. 44, S. 31]. Kardinal Antonio Facchinetti, Kardinalnepot von Innozenz IX. und der Onkel Cesares, verstarb bereits 1606 [Weber, Genealogien, Bd. 1, S. 389]. Aus Bologna stammend, hielt sich der Vater Marchese Ludovico Facchinetti mit seiner Familie als residierender Gesandter der Stadt Bologna in Rom auf [DBI, Bd. 44, S. 31]. Nach dem Studium der Rechte wurde Cesare F. 1632 von seinem Vater ebenfalls nach Rom geholt, wo er eine kuriale Karriere beginnen sollte, um die unterbrochene Tradition der Familie wieder aufzunehmen [DBI, Bd. 44, S. 31]. Facchinetti trat bald in enge Verbindung mit der regierenden Familie Barberini und insbesondere mit dem Kardinalnepot Francesco Barberini [DBI, Bd. 44, S. 31]. Bereits 1633 wurde er ins Kollegium der Referendare beider Segnaturen aufgenommen, in der Folge diente er der congregazione de‘ Vescovi e Regolari als Sekretär, ab 1638 auch der wichtigen congregazione del S. Offizio [DBI, Bd. 44, S. 31]. Bereits zuvor trat er in der Stellung eines Prälaten der congregazione del Buon Governo bei [DBI, Bd. 44, S. 31]. Alle drei genannten Kongregationen gehörten zu den bedeutendsten Gremien der Kurie. Die enge Anbindung an Francesco Barberini zeigt sich darin, dass ihn dieser regelmässig in seinem – zeitweilig in Konkurrenz zum Staatssekretariat geführten – Proprio-Sekretariat beschäftigte [Kraus, Staatssekretariat, S. 234]. Im Mai 1639 anfänglich als ausserordentlicher Nuntius nach Madrid gesandt (zeitgleich mit entsprechenden Nuntiaturen nach Paris und Wien), um die verfeindeten katholischen Mächte für den vereinten Kampf gegen die Türken zu gewinnen, übernahm er aufgrund des plötzlichen Todes des ordentlichen spanischen Nuntius Lorenzo Campeggi im August 1639 dessen Amt [DBI, Bd. 44, S. 32]. Facchinetti hatte in den folgenden Jahren keinen leichten Stand, galt der Barberini-Papst in Madrid doch als notorisch frankreichfreundlich. Die fast zeitgleich ausgebrochenen Rebellionen in Katalonien und Portugal (1640), beide nach Kräften von französischer Seite unterstützt, machten seine Stellung nicht einfacher, zumal sich die Kurie in beiden Fällen in einer delikaten Lage befand. Die Katalanen hatten sich anfänglich um päpstliche Vermittlung bemüht, was von Spanien kategorisch ausgeschlossen wurde. Die neue Regierung Portugals unter dem Haus Braganza zeigte sich den päpstlichen Forderungen gegenüber offen, den 1639 noch von Spanien vom Zaun gebrochenen Streit um den päpstlichen Kollektor Alessandro Castracani in Portugal zu Gunsten Roms einzustellen. Die diplomatischen Winkelzüge der Kurie um den Bischof von Lamego, den neuen portugiesischen Gesandten in Rom, den man aus Rücksicht auf Spanien weder anerkennen noch –um Portugal nicht zu verärgern – nicht wegschicken wollte, dauerten über Jahre hin an, sehr zum Verdruss Facchinettis, der diesbezüglich gerne eine definitive Entscheidung des Papstes gesehen hätte [DBI, Bd. 44, S. 32]. Zusätzlich erschwert hat die Arbeit des Nuntius die beharrlichen Versuche Spaniens, die traditionell umfangreichen Rechte der spanischen Nuntiatur zu beschneiden, wobei allerdings Facchinetti dank zäher Verhandlungen den einzigen Erfolg seiner Nuntiatur verbuchen konnte [DBI, Bd. 44, S. 32]. Nach Rom zurückgekehrt (1642) wurde Facchinetti anlässlich der letzten Promotion Urbans VIII. am 13. Juli 1643 mit dem Kardinalat belohnt. Doch mit dem Tod des Papstes (1644) und der bald darauf beginnenden Verfolgung der Barberini endete auch die römische Karriere Facchinettis für lange Zeit. Für mehr als zwei Jahrzehnte zog er sich in der Folge in sein Bistum zurück, zuerst nach Senigallia, ab 1655 nach Spoleto, wo er sich jeweils um die Durchsetzung der tridentinischen Reformbeschlüsse verdient machte [DBI, Bd. 44, S. 33]. Indes liess er die Verbindungen zu Rom nie abbrechen. Aber erst im Alter erhielt Facchinetti noch einige Ämter: Nach dem Tod seines ehemaligen Förderers und Patrons Francesco Barberini im Jahre 1679 erhielt er für einige Zeit dessen Amt des Vicecancelliere der Kirche, ab 1680 war er Dekan des Heiligen Kollegiums [DBI, Bd. 44, S. 33]. Die letzten Lebensjahre verbrachte er daher wieder in Rom, wo er am 30. Januar 1683 verstarb [DBI, Bd. 44, S. 33]. | |
Bildung und Publikationen (Intellektuelles Profil): Decreta habita in generali synodo diocesana Spoleti celebrata mense maii 1673, Spoleto 1673 | |
Sonstige Anmerkungen: Facchinetti wird 1672 in einem Bericht als cardinale papabile bezeichnet [BAV, Vat. Lat. 12178, fol. 149r-169r, hier fol. 150r]. |
Quellen: | |
Literatur:
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Porträts: |