Kardinalsname, Vorname: | Kreationspontifikat: |
Geburtsdatum: | Todesdatum: |
Geburtsort: | Sterbeort: |
Belege und Anmerkungen (Person): |
Vater: | Mutter: |
Kinder: | Geschwister: |
Neffen: | Onkel: |
Tante: | Paten: |
Sonstige Verwandte: | |
Belege und Anmerkungen (Familie): Vater/Mutter/Geschwister: Weber, Genealogien, Bd. 2, S. 475 Onkel (mütterlicherseits): Weber, Genealogien, Bd. 2, S. 471, S. 475 G. stammt aus dem Zweig der Giustiniani de Nigro [Weber, Genealogien, Bd. 2, S. 475]. Die Mutter hingegen stammt nach Weber aus dem Zweig der Banca [Weber, Genealogien, Bd. 2, S. 475], nach dem DBI jedoch aus dem Zweig der Recanelli [DBI, Bd. 57, S. 315]. |
Ordens- und Kongregationszugehörigkeit: | |
Promotionstitel: | Promotionsort: |
Priesterweihe: | Bischofsweihe: |
Bischofsweihe durch: | Kreationsdatum: |
Bistümer: | |
Titelkirchen (nach HC): | |
Protektorate: 1593 bis 1594 und 1596 bis 1598: Viceprotettore von Frankreich [Jaitner, Hauptinstruktionen Gregors XV., Bd. 1, S. 440] o.D.: Protektor der Vallambrosianer [DBI, Bd. 57, S. 318] | |
Kongregationen: 1588: Präfekt der Kongregation deputata alla Stamperia vaticana; Mitglied der Kongregation, die sich mit der valutazione dei chierici regolari minori befasste [DBI, Bd. 57, S. 316] 1593-03-17: nachgewiesen als Mitglied der Concistorialis Congregatio [DBI, Bd. 57, S. 317] 1597: Mitglied der Kongregation zur Wiedereingliederung Ferraras in den Kirchenstaat [DBI, Bd. 57, S. 318] 1598: Präfekt der Episcoporum et Regularium Congregatio [DBI, Bd. 57, S. 318] 1599-08/-09: Mitglied der Kongregation, die über die Annullierung der Heirat des französischen Königspaares entschied [DBI, Bd. 57, S. 318] 1605: in folgenden Kongregationen als Mitglied nachgewiesen [Seidler, S. 265 ff.]: - Congreatio Gratia - Concistorialis Congregatio - Episcoporum et Regularium Congregatio - Congregatio in causis Canonisationum & Beatificationum - Congregatione detta di Germania - Congregatione per la riforma del conclave - Congregatione detta delle chiane 1605-06: Concistorialis Congregatio [BAV, Urb. Lat. 1073, fol. 337v] 1605-06-15: Fabricae S. Petri Congregatio [BAV, Urb. Lat. 1073, fol. 331] 1605-09: Congregazione del Sollievo [DBI, Bd. 57, S. 319] 1611: Aquarum Ferrarensium Congregatio [ASV, Misc. Arm. 108A, fol. 438] 1618-08: Mitglied in der Kongregation, die sich mit der Gefangenschaft des Kardinal Melchior Klesl befasste [DBI, Bd. 57, S. 320] |
Utriusque Signaturae Referendarius (VSR): | Uditore di Rota: | Datario: |
Vicegovernatore: | Governatore: |
Vicelegato: | Nunzio: |
Legato: |
Abbreviatore di parco maggiore: | Protonotario: |
Chierico di Camera: | Auditore di Camera: |
Tesoriere generale: |
Chronologie der Karriere / Biographie:
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Pfründen und Einkünfte: 1600-01-09: Beim Tod des Vaters wird die Erbschaft unter den Brüdern aufgeteilt und G. erhält die Hälfte der Kreditpapiere, der Monti-Depositarien und des Immobilienbesitzes [DBI, Bd. 57, S. 318] 1603: Einkommen von 20 000 scudi, davon Pension: 2000 scudi aus den Abteien Trefontane und Nonantola sowie dem Bistum Mantua; Abteien: SS. Giovanni e Donato di Piegaio (Perugia), S.Eufemia (Treviso), Pie di Porco (Perugia); Priorat in Korsika [Jaitner, Hauptinstruktionen Gregors XV., Bd. 1, S. 440] 1605: Gesamteinkünfte angeblich über 20.000 scudi [Seidler, S. 224] 1606: 8500 scudi, davon Pensionen: Mantua 1000 scudi, Trefontane 1000 scudi, Nonatula 2000 scudi; Abteien: S. Eufemia (Padua) 2000 scudi, S. Giovanni (Città della Pieve) 1000 scudi, S. Pancratio (Todi) 500 scudi; Priorat: S. Maria Savona 1000 scudi [Reinhard, Kardinalseinkünfte, S. 162] 1621-03: Der Bruder Vincenzo erbt G.s gesamtes Vermögen [Jaitner, Hauptinstruktionen Gregors XV., Bd. 1, S. 440]. | |
Erben: | |
Testamentsvollstrecker: |
Politische Stellung - klienteläre Bindungen: Der Aufstieg der Giustiniani ist eng verknüpft mit der Heiratspolitik der Familie innerhalb des florentinischen und römische Adels (Monaldeschi, Massimo, Bandini) sowie der Tätigkeit des Bankiers Giuseppe Giustiniani (dem Vater des Kardinals) [DBI, Bd. 57, S. 316]. Dieser ist stark an der Durchführung der wirtschaftlich-finanziellen Maßnahmen von Sixtus V. beteiligt, die sich auf Ämterkäuflichkeit und Ausweitung der päpstlichen Staatsschulden [DBI, Bd. 57, S. 316]. Gewissermaßen als Anerkennung seiner Dienste ernennt Sixtus V. den Sohn Benedetto G. zum Kardinal [DBI, Bd. 57, S. 316]. Im Konklave 1592 opponiert G., zusammen mit den Kardinälen Alessandro Peretti Montalto, Giovanni Francesco Morosini und Francesco Sforza gegen die Kandidatur Ludovico Madruzzos und bezieht damit Position gegen Spanien[DBI, Bd. 57, S. 317]. Nach der Wahl Clemens VIII. Aldobrandini unterhält G. zu diesem ein enges Verhältnis, ebenso zu Kardinal Alessandro Peretti Montalto [DBI, Bd. 57, S. 317]. G.s Beitrag in der Kongregation, die über die Annullierung der Hochzeit des französischen Königspaares Heinrich IV. und Margo di Valois zu entscheiden hat, bildet die Voraussetzung für die Heirat zwischen Heinrich IV. und Maria de Medici, womit er ein Zeichen seiner Zugehörigkeit zur frankophilen Faktion und seiner Ergebenheit gegenüber den Großherzögen der Toskana setzt [DBI, Bd. 57, S. 318]. Ebenso kommt seine Verbundenheit mit den Medici durch sein Protektorat der Vallambrosaner zum Ausdruck, das er gegen Ende der 1590ger Jahre übernimmt [DBI, Bd. 57, S. 318]. Nach dem Tod Clemens VIII. unterstützt er im ersten Konkave von 1605 Cesare Baronio, den Kandidaten des Kardinalnepoten Pietro Aldobrandini; nach dem Scheitern Baronios votiert er zusammen mit Pietro Aldobrandini und der französischen Faktion für Alessandro de’ Medici [DBI, Bd. 57, S. 318]. Im zweiten Konklave dieses Jahres stimmt er zuerst für den Genuesen Antonio Maria Sauli. Im Laufe desKonklaves spricht er sich jedoch gemeinsam mit Kardinal Peretti Montalto für eine neuerliche Kandidatur Cesare Baronios aus. Pietro Aldobrandini unterstützt jedoch Domenico Tosco, wodurch eine Pattsituation entsteht, die schließlich zur Wahl Camillo Borgheses führt [DBI, Bd. 57, S. 319]. Den Quellen zufolge möchte G. jedoch nach dem Konklave als neutral gelten und hofft auf eine spanische Pension; gleichzeitig soll er zusammen mit Montalto gegen Aldobrandini agiert haben [Seidler, S. 224]. So soll auch seine Ernennung zum Legaten von Bologna angeblich auf den Vorschlag Peretti Montaltos zurückgehen, der selber nicht mehr in Frage kam [BAV, Urb. Lat. 1074, fol. 500]. Nach dem Tod Pauls V. will G. selber Papst werden und vertraut dabei auf die Unterstützung durch Scipione Borghese, Giovanni Garzia Mellini und Alessandro Peretti Montalto, wobei er gleichfalls versucht, sich auch der spanischen Seite zu verpflichten; er pflegt daher einen vertrauten Umgang mit Kardinal Antonio de Zapata y Cisneros und gibt dem Legaten Albuquerque ein Darlehen von 18 000 scudi, das nicht zurück erstattet werden muss. [Ameyden, S. 144 f.]
1607-08: Scipione Borghese bittet G. in seiner Funktion als Protettore von Avignon, ihm zwei bis drei qualifizierte Rechtsgelehrte für die dortige Universität zu beschaffen. [ASV, FB I 930, fol. 276v] o.D.: G. zeigt Vakanzen an, anscheinend nicht nur für sich und seine Familie sondern auch zu Gunsten von Scipione Borghese [ z. B. ASV, FB I 930, fol. 304v] 1608-02-20: Der Conte di Verrua wird sich wegen einer Ausfuhrgenehmigung für seines Getreides melden; sollte die Genehmigung nicht gestattet werden können, so sollte man bei der Preisgestaltung auf seine Interessen Rücksicht nehmen [ASV, FB I 930, fol. 389v]. 1609-04: G. will nicht länger Legat bleiben, wobei ihn der Papst jedoch bittet, das Amt bis zur Ernennung eines Nachfolgers zu bekleiden [ASV, FB I 932, fol. 66]. 1609-08: Der Papst schickt ein Breve mit einer Verlängerung der Legation um weitere drei Jahre, in der Hoffnung, dass G. es akzeptieren wird [ASV, FB I 932, fol. 129v]. o.D.: Ein Dominikanerprediger berichtet von der Grausamkeit der Kriminaljustiz unter G. und davon, dass Bologna von Spitzeln der Regierung wimmelt [ASV, FB III 11ab, fol. 121]. 1611-05: Es gibt eine Verstimmung zwischen dem Bologneser Senat, dessen römischem Botschafter und G. wegen einer Getreidesache [ASV, FB III 11ab, fol 123]. 1611-09-02: G. dankt aus Bassano für die Freistellung von der Legation [ASV, ABL, E13, fol. 245v]. 1612-01-20: G. verfasst einen Abschlussbericht über seine Legation, in dem er seine Haltung rechtfertigt, über die notwendige Disziplinierung der Bürger berichtet und über die Anordnung, dass die Getreidehändler etwas ihrer Ernte zur Versorgung der Stadt abgeben müssen [Bib. Angel., 1659, fol. 58-62v].
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Bildung und Publikationen (Intellektuelles Profil): "Memorie del cardinal Benedetto Giustinani" [ASR, Archivio Giustiniani, b. 103] | |
Sonstige Anmerkungen: 1593-11: G. kauft von Savelli für 100.000 scudi das Lehensgut Rocca Priora [Jaitner, Hauptinstruktionen Gregors XV., Bd. 1, S. 440]. Unter den Dokumenten des Familienarchivs der Giustiniani im römischen Staatsarchiv befinden sich die Memorie del cardinale Benedetto Giustiniani. [ASR, Archivio Giustiniani, b. 103]. |
Quellen: | |
Literatur:
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Porträts: |