Kardinalsname, Vorname: | Kreationspontifikat: |
Geburtsdatum: | Todesdatum: |
Geburtsort: | Sterbeort: |
Belege und Anmerkungen (Person): |
Vater: | Mutter: |
Kinder: | Geschwister: |
Neffen: | Onkel: |
Tante: | Paten: |
Sonstige Verwandte: | |
Belege und Anmerkungen (Familie): Vater, Mutter, Geschwister, Neffen: Weber, Genealogien, Bd. 4, S. 563f. Der Neffe Tolomeo Gallio war in zweiter Ehe mit Partenia Bonelli verheiratet, deren Onkel Kardinal Michele Bonelli war [Weber, Genealogien, Bd. 4, S. 564]. |
Ordens- und Kongregationszugehörigkeit: | |
Promotionstitel: | Promotionsort: |
Priesterweihe: | Bischofsweihe: |
Bischofsweihe durch: | Kreationsdatum: |
Bistümer: | |
Titelkirchen (nach HC): | |
Protektorate: 1573: Collegio germanico [DBI, Bd. 51, S. 689] 1607: Benedictini Congregazione Montevergine [ASV, Sec. Brev. 549, fol. 98; BAV, Urb. lat. 1075 I, fol. 117v; BAV, Urb. Lat. 1076, fol. 358v; nach DBI, Bd. 51, S. 688 bereits 1581 Protektor des Ordens] o.D.: Camaldulenser [BAV, Urb. Lat 1075 I, fol. 117v] o.D.: Ungarn [Moroni, Bd. 28, S. 122] 1607: Congregazione Monte Corona [BAV, Urb. Lat. 1075 I, fol. 117v] | |
Kongregationen: 1591: Concistorialis Congregatio [DBI, Bd. 51, S. 688] 1605: nachgewiesen in der Congregatio in causis Canonisationum et Beatificationum und in der Congregazione di Germania [Seidler, S. 266f.] 1607-02-04: Sacrorum Rituum Congregatio [BAV, Ottob. Lat. 2341] |
Utriusque Signaturae Referendarius (VSR): | Uditore di Rota: | Datario: |
Vicegovernatore: | Governatore: |
Vicelegato: | Nunzio: |
Legato: |
Abbreviatore di parco maggiore: | Protonotario: |
Chierico di Camera: | Auditore di Camera: |
Tesoriere generale: |
Chronologie der Karriere / Biographie:
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Pfründen und Einkünfte: 1553: Nach Meinung des venezianischen Botschafters Girolamo Soranzo hat G. schon ab diesem Jahr aus Benefizien jährliche Einkünfte von ca. 7000 scudi [DBI, Bd. 51, S. 686]. 1560: Bistum Martorano mit zahlreichen Benefizien [DBI, Bd. 51, S. 686] 1565-03-12: Einkünfte von ca. 30 000 scudi [Jaitner, Hauptinstruktionen Clemens' VIII., Bd. 1, S. CLXV] 1573-04-03: nach Resignation seines Erzbistums Manfredonia Reservation der Einkünfte abzüglich von 1000 scudi für den Nachfolger [kein Quellennachweis] 1575: In diesem Jahr belaufen sich seine Einkünfte nach Angaben des venezianischen Botschafter Paolo Tiepolo auf 14 000 Dukaten [DBI, Bd. 51, S. 689]. Nach 1575 erhält G. umfangreiche Pensionen durch Philipp II. von Spanien. Ausserdem ist er im Besitz von hunderten römischen Kreditpapieren, Benefizien in Isola, Ronago und Mandello (bei Como) und verschiedene Einkünfte aus den Abteien S. Guiliano und Monte Vergine. Sein Besitz ist derart groß, dass er ab 1587 seinem Neffen Tolomeo 60 000 ducati jährlich zukommen lässt und den Städten Mailand und Neapel Darlehen geben kann. [DBI, Bd. 51, S. 689] 1595: G. erwirbt für 150.000 ducati die Grafschaft Alvito im Königreich Neapel und überträgt es seinem Neffen [DBI, Bd. 51, S. 689]. 1596-03: In Besitz der facultas testandi vererbt er seine Besitztümer seinem Neffen Tolomeo und weiteren Angehörigen [DBI, Bd. 51, S. 689]. | |
Erben: | |
Testamentsvollstrecker: |
Politische Stellung - klienteläre Bindungen: G. arbeitet eng mit dem Nepoten Carlo Borromeo zusammen. Als Verbindungsmann zum Papst für Persönlichkeiten wie Kardinal Alessandro Farnese oder Alessandro Tasso hat er eine bedeutende Stellung an der Kurie inne. [DBI, Bd. 51, S. 685 f.] Durch seine Freund Prospero Santacroce, französischer Nuntius, bietet G. Karl IX. von Frankreich und dessen Mutter, Catherina de’ Medici seine Dienste an. Denn Pius IV. ist in den letzten Monaten seiner Regentschaft bemüht, Frankreich verstärkt Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. [DBI, Bd. 51, S. 686] Unter Pius V. stagniert seine Karriere; er muss seinen Posten als Sekretär abgeben und zieht sich in seine Diözese Manfredonia zurück. [DBI, Bd. 51, S. 686] In der Folgezeit versucht G. seine politische Stellung an der Kurie zurückzuerlangen, kehrt nach Rom zurück und bietet Cosimo I. de’ Medici seine Dienste an. [DBI, Bd. 51, S. 686] Im Konklave nach dem Tod Pius’ V. setzt G. sich gegen die Fraktion um Michele Bonelli, Nepot des verstorbenen Papstes, und für die Kandidatur Ugo Boncompagnis ein (einer Kreatur Pius IV.), den G. aus der Akademie Carlo Borromeos kennt. [DBI, Bd. 51, S. 687] Unter Gregor XIII. erlangt er wieder eine zentrale Position. [DBI, Bd. 51, S. 686] Er spielt eine wichtige Rolle in politischen Fragen wie der Thronnachfolge in Portugal oder dem Verhalten gegenüber Königin Elisabeth von England, die er zu stürzen versucht. [DBI, Bd. 51, S. 686 f.] Um seine Position im Sekretariat Gregors XIII. zu festigen, lässt er alle Kollegen entfernen, die im Dienst Pius’ V. und Gregors XIII. standen, als diese noch Kardinäle waren. [DBI, Bd. 51, S. 687] G.s Position erweckt die Eifersucht von Giacomo Boncompagni, dem illegitimen Sohn Gregors; ebenso steht dem neuen Sekretär der einflussreiche Kardinal Marco Sittico Altemps vorerst ablehnend gegenüber. [DBI, Bd. 51, S. 687] Nachdem er das Misstrauen des Kardinal Altemps überwunden hatte, erwirbt er sich die Freundschaft wichtiger Kardinäle Kardinäle wie des Datars Matteo Contarelli oder Giovanni Morones, dem einflussreichen Ratgeber des Papstes. [DBI, Bd. 51, S. 687] Ausserdem gelingt es G. Beziehungen zu wichtigen, dem Papst nahe stehenden Persönlichkeiten, wie dem Jesuiten Francesco di Toledo, dem Kanonisten Martin de Azpilcueta oder dem päpstlichen Maestro di Camera Ludovico Bianchetti, aufzubauen. [DBI, Bd. 51, S. 687] Im Sommer 1572, kurz nach Wahl Gregors XIII., zeigt sich G. als unermüdlicher Anhänger der spanischen Fraktion und pflegt über Kardinal Antoine Perrenot de Granvelle und den Nuntius Niccolò Ormaneto eine enge Beziehung zu Philipp II. [DBI, Bd. 51, S. 687] Diese Verbindung ist bald derart eng, dass der französische Botschafter angewiesen wird, sich direkt an den Papst zu wenden und G. zu umgehen. [DBI, Bd. 51, S. 687] G. setzt sich stark für die Kardinalspromotion von Spaniern, wie dem Erzbischof von Toledo Gasar Quiroga, ein. [DBI, Bd. 51, S. 687] In der Frage um die Nachfolge auf dem portugiesischen Thron vertritt er die Ansprüche Philipp II. gegenüber Gregor XIII. im Konsistorium vom März 1580. [DBI, Bd. 51, S. 687] 1580-02 erhält er, wahrscheinlich aus Dankbarkeit für seine Dienste in der Thronfolgefrage, von Philipp II. von Spanien gegen Zahlung von 30 000 lire imperiali das Feudum Tre Pievi, das zur Grafschaft erhoben wird. Der spanische König spricht ihm das Recht zu, es an den seiner Meinung nach würdigsten Neffen weiter zu geben. [DBI, Bd. 51, S. 688] Unter Sixtus V. wird G. endgültig von den kurialen Regierungsgeschäften entfernt und hält sich ab 1586-11 längere Zeit in Como auf. [DBI, Bd. 51, S. 688] In den drei kurz aufeinander folgenden Konklaven nach dem Tod Sixtus V. verbreitet die spanische Fraktion Meldungen einer wahrscheinlichen Kandidatur G.s. Dieser stehen aber die Feindschaften, die er sich unter dem Pontifikat Gregors. XIII. wegen seiner treuen Dienste gegenüber Spanien zugezogen hatte, im Weg. [DBI, Bd. 51, S. 688] Er verwendet sein Vermögen zum Ausbau der familiären Stellung am Comer See und kauft 1595 für 150 000 Dukaten die Grafschaft Alvito in der Terra di Lavoro (Neapel), die für den Neffen zum Herzogtum erhoben wird. Daneben errichtet er umfangreiche kirchliche und wohltätige Stiftungen in Como und veranlasst Aufwendungen für die Kirchen S. Agata und S. Maria della Scala in Rom. [DBI, Bd. 51, S. 689] | |
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Sonstige Anmerkungen: |
Quellen: | |
Literatur:
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Porträts: |