Kardinalsname, Vorname: | Kreationspontifikat: |
Geburtsdatum: | Todesdatum: |
Geburtsort: | Sterbeort: |
Belege und Anmerkungen (Person): |
Vater: | Mutter: |
Kinder: | Geschwister: |
Neffen: | Onkel: |
Tante: | Paten: |
Sonstige Verwandte: | |
Belege und Anmerkungen (Familie): Vater/ Mutter/ Geschwister/ Neffen/ Onkel/ Sonstige Verwandte: Weber, Genealogien, Bd. 5, S. 376-378 Kinder: DBI, Bd. 43, S. 310 Alessandro d`Este wurde vor der Hochzeit seiner Eltern geboren und dann legitimiert. Die Geschwister Cesare und Eleonora stammen aus der ersten Ehe seines Vaters mit Giulia della Rovere. Eleonora heiratete 1594 Carlo Gesualdo, einen Neffen des Kardinals Alfonso Gesualdo (Kardinal 1561-1603) [Weber, Genealogien, Bd. 5, S. 378]
|
Ordens- und Kongregationszugehörigkeit: | |
Promotionstitel: | Promotionsort: |
Priesterweihe: | Bischofsweihe: |
Bischofsweihe durch: | Kreationsdatum: |
Bistümer: | |
Titelkirchen (nach HC): | |
Protektorate: o.D.: Theatiner [DBI, Bd. 43, S. 311] 1599-06-25 Protektor der spanischen Krone [DBI, Bd. 43, S. 311] | |
Kongregationen: |
Utriusque Signaturae Referendarius (VSR): | Uditore di Rota: | Datario: |
Vicegovernatore: | Governatore: |
Vicelegato: | Nunzio: |
Legato: |
Abbreviatore di parco maggiore: | Protonotario: |
Chierico di Camera: | Auditore di Camera: |
Tesoriere generale: |
Chronologie der Karriere / Biographie:
|
Pfründen und Einkünfte: nach 1586-12-30: Einkünfte aus der Abtei Pomposa und der Pfarrei von Bondeno (Familienpatronate) [DBI, Bd. 43, S. 310] 1621-10-13: Bistum Reggio mit Einkünften von 4.500 scudi [HC, Bd. 4, S. 294] 1607-02: spanische Pension von 3.000 scudi [BAV, Urb. Lat. 1075 II, fol. 75] 1607-09-05: Pension von 1000 Dukaten aus dem Bistum Modena [ASV, FB I 929, fol. 58; HC, Bd. 4, S. 250, Anm. 3] mögliche Gesamteinkünfte 1605: 16.000 scudi [Seidler, S. 236] | |
Erben: | |
Testamentsvollstrecker: |
Politische Stellung - klienteläre Bindungen: In seiner Jugend führt E. ein freizügiges Leben. Er unterhält ein Verhältnis zu Lucrezia Pio di Savoia. Aus der Verbindung zu Giulia Constabile geht eine Tochter hervor [DBI, Bd. 43, S. 311]. Obwohl Kardinal Luigi E. und die geheimen Abgesandten Guido Calcagnini und Filippo d’ Este unter dem Pontifikat Gregors XIV. auf Erhebung ins Kardinalat drängen, erhält er die Kardinalswürde erst durch Clemens VIII. Damit will der Papst das Haus Este für den Verlust Ferraras entschädigen, welches an den Kirchenstaat gefallen war [DBI, Bd. 43, S. 310]. Während seines Kardinalats unterstützt er vor allem das Herzogtum Modena und sichert die politisch-diplomatische Zustimmung gegenüber seinem Halbbruder Cesare. So erhält er während seines Aufenthalts in Spanien 1613/14 von Philipp III. die Anerkennung der Rechte Cesares als Herzog von Modena. [DBI, Bd. 43, S. 311] Der Fürstbischof E. hat eine starke Stellung im Kardinalskollegium. Er ist eng befreundet mit den Kardinälen Bellarmino und Antoniano und unterhält gute Beziehungen zu Pio di Savoia, den Medici und Farnese [DBI, Bd. 43, S. 312]. In seinem ersten Konklave 1605 ist er einer der größten Gegner Kardinal Pietro Aldobrandinis und der französischen Fraktion [DBI, Bd. 43, S. 311]. Auch im nachfolgenden Konklave stellt er sich mit allen Mitteln gegen Aldobrandini und seine Kandidaten [DBI, Bd. 43, S. 311]. Nach dem Tod Pauls V. drängt er bei Pattsituation Kardinal Alessandro Ludovisi zur Kandidatur [DBI, Bd. 43, S. 312]. Unterstützt tatkräftig die Theatiner, die er auch in Modena verwurzeln möchte [DBI, Bd. 43, S. 311]. Bis einschließlich 1604 erhält E. alljährlich eine Dispens vom Empfang der Subdiakonats- und Diakonatsweihe [HC, Bd. 4, S. 6]. 1605-05-25 löst er Kardinal Cesi als Governatore von Tivoli ab, was zu persönlichen Abneigungen zwischen den beiden führt [Cardella, Bd. 6, S. 83]. 1607-07-13 stirbt der Bischof von Modena [HC, Bd. 4, S. 250]. In diesem Zusammenhang schreibt Scipione Borghese 1607-07-28, dass seine Bemühungen um eine Pension für E. bisher leider erfolglos seien [ASV, FB I 929, fol. 493v], am 1607-09-05 hat er es aber durchgesetzt; Paul V. wollte zuerst „alcuni cardinali sue creature“, die über geringe Einkünfte verfügen, damit bedenken; nun seien aber andere geeignete Vakanzen angefallen und so erhält E. eine Pension von 1000 Dukaten [ASV, FB I 929, fol. 58; HC, Bd. 4, S. 250]. Dafür bedankt sich E. herzlich [ASV, FB III 3 a, fol. 160]. 1607-12 erhält E. Facultas testandi [ASV, Sec. Brev. 426, fol. 14]. 1607-12-22 setzt E. sich für Lazzaro Pellizari, den neuen Bischof von Modena, ein, der zu verarmen droht, da die Camera Apostolica sämtliche Interkalarfrüchte eingezogen hat [ASV, FB III 42 d, fol. 141]. 1608 ist Conte Alfonso Fontanelli aus Modena E.`s Vertreter in Rom [ASV, FB IV 240 b, fol. 17]. 1608 vermittelt E. Heirat zwischen seinem Neffen Alfonso, dem zukünftigen Herzog von Modena, und Isabella von Savoyen [DBI, Bd. 43, S. 311]. 1608-09/10 beschafft Scipione Borghese E. tratta für seine grani aus der Romagna und Ferrara; aus den Marken liegen noch keine Nachrichten über Ernte vor [ASV, FB II 434, fol, 651v; FB III 44 a, fol. 44]. Neben zahlreichen Empfehlungen bittet E. auch immer wieder für sich selbst. Die Bitten sind aber häufig nicht näher spezifiziert, sondern werden von Vertrauensleuten in Rom vorgetragen [z.B. ASV, FB I 648, fol. 62, 122; FB III 51 b, fol. 98]. 1612 verfügt E. dem Indult gemäß über eine Vakanz [ASV, Boncompagni Ludovisi, E 13, fol. 317]. 1613-02-27 möchte E. Conte Ferrante Boschetti zu seinem Maggiordomo machen, dessen Privilegien als päpstlicher Familiar aber beibehalten [ASV, Boncompagni Ludovisi E 14, fol. 144]. 1613-05 muß Monsignore Massimi (Sonderbeauftragter für Monferratokrise) E. auf seiner Durchreise Aufwartung machen, wofür E. sich bedankt [ASV, Boncompagni Ludovisi E 14, fol. 151]. 1613-07 macht Kardinal Spinola (Legat in Ferrara) wegen Vollzug der (wieder einmal bewilligten, nicht besonders nachgewiesenen) tratta Schwierigkeiten [Boncompagni Ludovisi E 14, fol. 160]. 1613-11-02 erbittet E. prelatura domestica und habito paonazzo für Conte Ferrante Boschetti [ASV, Boncompagni Ludovisi E 14, fol. 167]. 1614-10 dankt Scipione Borgheses für E.`s Mitteilung seiner Rückkehr aus Spanien [Bib. Angel. 1228, fol. 84v]. 1614-12 will Scipione Borghese Mancini Gelegenheit geben, bestimmte von E. gewünschte Bilder kopieren zu lassen [Bib. Angel. 1228, fol. 140v]. 1615-09-09 soll E.`s Auditor Paul V. um 300 scudi Pension auf eine Vakanz in Modena für zwei seiner Diener bitten; Scipione Borghese möge das unterstützten [ASV, Boncompagni Ludovisi E 15, fol. 245]. 1615-10 ist Conte Alfonso Fontanella offenbar Vertreter Modenas in Rom. E. schickt nicht selten den Vertreter Modenas, Auditor, andere Höflinge oder römische Agenten mit Bitten zu Scipione Borghese. 1616-08-13 darf E. wunschgemäss zugunsten seiner Diener über zwei Benefizien in Modena verfügen, die durch den Tod des Erzpriesters von Bologna vakant sind [ASV, FB I 944, fol. 534]. Nach Mitteilung Scipione Borgheses vom 1617-05-20 ist Paul V. damit einverstanden, dass E. zwei Diener mit titolo eines Kanonikats sowie einer Pension darauf ausstattet [ASV, FB II 401, fol. 346]. 1617-06-20 empfiehlt E. seinen coppiere Baron Martio Colloredi für Dispens für eine Pension; dieses Pension ist erforderlich, weil der Baron nach einem heftigen Wortwechsel seinen Gegner getötet hat [ASV, Boncompagni Ludovisi E 16, fol. 163]. Er erhält sie [ASV, FB I 906, fol. 497]. 1619-05-24 erbittet E. für seinen Auditor Giulio Cazzani eine Pension von 25 scudi auf ein Benefizium in Reggio, der neue Inhaber sei einverstanden. Er erhält sie [ASV, FB III 10 b, fol. 100]. 1620-07/08 Paul V. „ha concesso in vita al s. cardinale d’Este il governo di Tivoli come hanno havuto longo tempo gl’altri cardinali di Casa d’Este, alla quale resto l’assoluto dominio del giardino di Tivoli, havendo S. B.e derogato ad un legato fatto a favore delli decano del Sacro Collegio quando detta casa d’Este non havesse cardinal per haver detto giardino bisogno si continua spesa e cura per mantenerlo“ [ASV, Urb. Lat. 1088, fol. 436; 587, fol. 62]. Vorausgegangen war bereits ein langer und heftiger Konflikt mit Kardinal Tolomeo Galli (gest. 1607) um den Besitz der Villa d’Este in Tivoli, welche Galli aufgrund einer fadenscheinigen Interpretation des Testaments Ippolito d’Estes für sich beansprucht hatte. Die E. bekommen sie 1621-06-10 von Gregor XV. definitiv zugesprochen. [DBI, Bd. 43, S. 312]
| |
Bildung und Publikationen (Intellektuelles Profil): | |
Sonstige Anmerkungen: |
Quellen: | |
Literatur:
![]() |
Porträts: |