Kardinalsname, Vorname: | Kreationspontifikat: |
Geburtsdatum: | Todesdatum: |
Geburtsort: | Sterbeort: |
Belege und Anmerkungen (Person): |
Vater: | Mutter: |
Kinder: | Geschwister: |
Neffen: | Onkel: |
Tante: | Paten: |
Sonstige Verwandte: | |
Belege und Anmerkungen (Familie): Vater/ Mutter: DBF, Bd. 13, Sp. 126 Geschwister: LM, Bd. 4, Sp. 40 Kinder: DBI, Bd. 43, S. 459 Als Mutter der unehelichen Kinder nennt das LM Marie d’Harcourt [LM, Bd. 4, Sp. 40]. Die Familie war mit dem französischen Königshaus und dem Haus Savoyen verwandt [LM, Bd. 4, Sp. 40]. |
Ordens- und Kongregationszugehörigkeit: | |
Promotionstitel: | Promotionsort: |
Priesterweihe: | Bischofsweihe: |
Bischofsweihe durch: | Kreationsdatum: |
Bistümer: | |
Titelkirchen (nach HC): | |
Protektorate: o.D.: Augustinereremiten (37 Jahre lang) [DBI, Bd. 43, S. 457; LM, Bd. 4, Sp. 41]] o.D.: Velletri [DBI, Bd. 43, S. 458] o.D.: Deutscher Orden [LM, Bd. 4, Sp. 40] | |
Kongregationen: |
Utriusque Signaturae Referendarius (VSR): | Uditore di Rota: | Datario: |
Vicegovernatore: | Governatore: |
Vicelegato: | Nunzio: |
Legato: |
Abbreviatore di parco maggiore: | Protonotario: |
Chierico di Camera: | Auditore di Camera: |
Tesoriere generale: |
Chronologie der Karriere / Biographie:
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Pfründen und Einkünfte: 1449: 400 Gulden jährlich aus dem Bistum Digne [HC, Bd. 2, S. 144] ab 1453: 12.000 Gulden jährlich aus dem Erzbistum Rouen [HC, Bd. 2, S. 225] o.D.: zahlreiche Kommenden von Benediktinerklöstern, darunter B. Maria del Cerreto in Lombardia [DBI, Bd. 43, S. 457] 1481 bezeichnet ihn Giacomo Gherardi als reichsten Kardinal[Esposito, Cardinale, S. 164] | |
Erben: | |
Testamentsvollstrecker: |
Politische Stellung - klienteläre Bindungen: Die Ernennung E.`s zum Bischof von Angers 1439-02-27 stösst auf erfolgreichen Widerstand des französischen Königs Karl VII. [LM, Sp. 40]. E. wird niemals Besitz von diesem Bistum ergreifen. Als Entschädigung erhält E. deshalb von Eugen IV. 1439-09-25 das Bistum Digne. Wenige Monate darauf wird er zum Kardinal ernannt. [LM, Bd. 4, Sp. 40] Nach seiner Wahl hält sich d`E. überwiegend in Rom auf [DBI, Bd. 13, S. 457]. In rascher Folge erhält er eine Vielzahl von Benefizien und Besitztümern, vor allem aus dem französischen Pfründenstock. So wird er u.a. 1444/1445 auf Wunsch Karls VII., den E.`s Bruder Louis heldenhaft gegen die Engländer verteidigt hatte, erster Kommendatarabt von Mont-St.-Michel [LM, Bd. 4, Sp. 40]. Die päpstliche Gunst erklärt sich nicht zuletzt aus dem Verwandtschaftsverhältnis des Kardinals zum französischen Königshaus und der ihm dadurch zugedachten Mittlerrolle zwischen Kurie und französischem Hof [LM, Bd. 4, Sp. 40]. Nikolaus V. Parentucelli (1447-1455) beauftragt ihn mit zwei Legationen nach Frankreich. Offiziell diente die erste (1451 bis 1453) dem Abschluss des Friedensvertrages zwischen der englischen und französischen Krone, doch der Papst verfolgte vor allem das Ziel, die in Bourges 1438 gegen Rom beschlossenen Sanktionen aufheben bzw. lockern zu lassen. [DBI, Bd. 13, S. 457] In beiden Punkten scheitern die Bemühungen d' E.`s, doch kann er Reformen an der Pariser Universität vorantreiben sowie den Prozess um die Rehabilitierung Johanna von Orleans anstossen [DBI, Bd. 13, S. 457]. Darüber hinaus versucht der Kardinal, der in engem Kontakt zu Francesco Sforza und Cosimo de`Medici steht, eine Allianz zwischen Frankreich, Mailand und Florenz zu schmieden, welche 1452 auch wirklich geschlossen wird [DBI, Bd. 13, S. 457]. Die zweite Legation nach Frankreich (1454-1455) hat das Ziel, den französischen König zur Unterstützung des von Nikolaus V. ausgerufenen Kreuzzuges zu bewegen, was jedoch mißlingt [DBI, Bd. 43, S. 457]. Nach seiner Rückkehr fungiert er in Rom vor allem als Mittelsmann zwischen dem Heiligen Stuhl, dem Herzogtum Mailand und der Signoria von Florenz [DBI, Bd. 43, S. 457]. Besonders unter Paul II. Barbo wird er mit zahlreichen Aufgaben betraut, wozu u.a. die Verwaltung (gemeinsam mit den Kardinälen Bessarion und Carvajal) der für den Kreuzzug bereitgestellten Gelder gehörten. [DBI, Bd. 43, S. 458] Als es ihm gelingt, den jahrelangen Streit zwischen der Stadt Velletri und der Familie Colonna über den Grundbesitz von Lariano zu schlichten, erhält er dafür von Paul II. das Protektorat über Velletri [DBI, Bd. 43, S. 457]. Vor allem die Angst vor einem zunehmenden französischen Einfluss an der Kurie verhindert nach dem Tod von Calixtus III. Borgia (1455-1458) seine Wahl zum Papst. Ebenso zählt er im Konklave von 1464 zu den Favoriten, doch schließlich wird Pietro Barbo als Paul II. zum neuen Ponifex gewählt. [DBI, Bd. 43, S. 458] Er unterstützt finanziell den ungarischen König Matthias Corvinus; Sixtus IV. della Rovere stellt er mehrere Darlehen zur Verfügung, u.a. 6000 fiorini d`oro für die Flotte gegen die Türken, für die der Papst ihm das Gebiet um Monticelli als Pfand überlässt und ihn gleichzeitig zum dortigen Gouverneur beruft [DBI, Bd. 43, S. 458]. | |
Bildung und Publikationen (Intellektuelles Profil): | |
Sonstige Anmerkungen: In den zeitgenössischen Quellen werden immer wieder auf die ungeheuren Reichtümer und die luxuriöse Lebensführung des Kardinals verwiesen [DBI, Bd. 43, S. 458]. Sein Palast bei S. Apollinare galt als einer der Prächtigsten der Stadt [DBI, Bd. 43, S. 458]. Auch als Mäzen trat er hervor. Er beauftragte Mino del Reame mit einem Ziborium für S. Maria Maggiore. Als Protektor der Augustinereremiten ließ ab 1479 für mehr als „centum millibus aureorum“ durch den Architekten Giacomo da Pietrasanta die Kirche S. Agostino errichten [DBI, Bd. 43, S. 458]. Ebenso ließ er die Stadtmauern und den Bischofspalast von Ostia erneuern, die Befestigungsanlagen von Velletri (wo er auch den Bischofspalast errichten liess) und errichtete in Frascati einen unterirdischen Aquädukt, der die Stadt mit Wasser aus Grottaferrata versorgen sollte [DBI, Bd. 43, S. 458]. Das Testament des Kardinals ist erhalten: Roma, Archivio di Stato, Coll. Not. Capit. 175, fol. 371r-376r |
Quellen: | |
Literatur:
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Porträts: |