Belege und Anmerkungen (Entstehung): Auftraggeber: Bosque, Artistes italiens, S. 361; Migliaccio, Carrara e la Spagna, S. 103
Künstler:
Der Künstler ist unbekannt. Man kann bis heute keinen Künstler sicher nachweisen. Bisher ist das Grabmal von der Forschung verschiedenen Künstlern zugesprochen worden.
Von Karl Justi ist es sogar als ein Projekt von Andrea Sansovino bestimmt worden, der von 1491-1500 in Portugal war und als der König Emanuel 1498 Toledo besuchte, wäre es möglich gewesen, dass Sansovino als Hofkünstler ihn begleitet und einige Figuren ausgeführt und einen Plan für das gesamte Monument entwickelt hätte. [Justi, Miszellaneen, S. 53-58]
Bosque hält diese These für diskussionswürdig und führt weitere Argumente an: die Publikation eines Dokumentes aus dem Archiv der Kathedrale, in dem es um ein Retabel des Hl. Martin und die Zahlung von 3750 Maravedis vom 15. Juli 1500 an einen gewissen Andres Florentin geht (publiziert von Zarco del Valle: Documentos de la Catedral de Toledo, E 1500 S 23, in: Documentos ineditos para la Historia de las Bellas Artes en Espana, Madrid 1870), und die Tatsache dass Vasari im Gegensatz zur 1. Ausgabe in der 2. Ausgabe seiner Viten von 1568 erzählt, dass Sansovino in Portugal UND in Spanien gearbeitet hätte. Als Vergleichsbeispiele führt Bosque die Triumphbogenform von Sansovinos Corbinelli-Altar in Santo Spirito in Florenz und das 1477 ausgeführte Grabmal des Kardinals Diego Coca in Santa Maria sopra Minerva, an dem sich verschiedene Dekorationselemente und die oberen Kandelaber wiederfinden. [Bosque, Artistes italiens, S. 361f.]
Camón Aznar hält zwei verschiedene Hände für bestimmbar und geht von einem italienischen Meister aus, dem die Gruppen und die Reliefs der seitlichen Bögen und die Wappenhalter und die Figuren des oberen Triumphbogens zuzuordnen wären, und einem spanischen Meister, dem die restlichen Figuren zuzuordnen wären, [Camón Aznar, escultura siglo XVI, S. 32] auch Bosque hält die Autorschaft zweier Meister für wahrscheinlich. [Bosque, Artistes italiens, S. 361]
Camón Aznar erkennt am Grabmal in den carraresischen Werkstätten übliche Motive, weswegen er das Grabmal später datiert. Wenn man von einer späteren Datierung ausgeht, könnte daher Domenico Fancelli für die Planungen und die italianisiertesten Stücke in Frage kommen. [Camón Aznar, escultura siglo XVI, S. 32]
Gomez Moreno schreibt es der Schule Andrea Bregnos zu. [Moreno, escultura, S. 176]
Migliaccio erkennt am Grabmal die stilistischen Charakteristika der lombardischen Werke des Bildhauers Alberto Maffioli und führt als überzeugende stilistische Argumente die Vergleichsbeispiele zweier gesicherter Werke des Künstlers aus Carrara auf: das Weihwasserbecken der Certosa di Pavia und die Fassade des Domes von Cremona. [Migliaccio, Carrara e la Spagna, S. 101, 103]
Ausführung: Migliaccio, Carrara e la Spagna, S. 103
Beide Daten erscheinen in spanischen Dokumeneten. 1498 ist als Datum, an dem das Monument "in fieri" erscheint, bekannt und 1503 als das, an dem es in der Kathedrale von Toledo aufgebaut ist. [Migliaccio, Carrara e la Spagna, S. 103]
Justi datiert den Aufbau des Monumentes der Cronica Salazar de Mendozas folgend 1503. [Justi, Miszellaneen, S. 53-58; Sanchez Canton, Carta; Salazar de Mendoza, Cronica, S. 375]
Camón Aznar erkennt am Grabmal in den carraresischen Werkstätten übliche Motive, weswegen er das Grabmal später datiert. [Camón Aznar, escultura siglo XVI, S. 32]
Der erste Plan sah einen durchbrochenen auf beiden Seiten bearbeiteten Triumphbogen vor. [Camón Aznar, escultura siglo XVI, S. 32] Nach dem Willen des Kardinals sollte der mittlere Bogen des unteren Triumphbogens von einem Metallgitter geschlossen sein, hinter dem der Sarkophag zu sehen sein sollte, heute ist dieser von einer Wand verschlossen. [Migliaccio, Carrara e la Spagna, S. 103]
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