Bessarion, Giovanni   † 1472-11-18
Bessarion, Giovanni
Bearbeitet von: Philipp Zitzlsperger
Status: in Bearbeitung
Giovanni Bessarion, Grabmal S. Apostoli, Inschrift Giovanni Bessarion, Grabmal S. Apostoli, Original-Epitaph GrabmalZST

Kardinalsname, Vorname:
Bessarion, Giovanni

Todesdatum:
1472-11-18

Kreationspontifikat:
Eugen IV. Condulmer

Kreationsdatum:
1439-12-18

Begräbniszeremoniell:
kein Eintrag

Ort (Stadt, Region, Land):
Roma, Latium, Italien

Kirche:
SS. Apostoli

Standort der Kirche (Karte):
Karte Pop-Up Santi_Apostoli

Standort des Grabmals (heute):
-

Genauer Standort (heute):
-

Standort des Grabmals (ursprünglich):
Querhaus

Genauer Standort (ursprünglich):
im rechten Querhaus

Familienkapelle:
nein

Belege und Anmerkungen (Allgemeines):
Todesdatum / Kreationsdatum / Kreationspontifikat: HC, Bd. 2, S. 8

Standort (in der Kirche): das Grabmal sit zerstört, die heutige Gedenktafel (siehe Abbildung) befindet sich im Mittelschiff, links, zweiter Pfeiler, Blaauw, Grabmäler, S. 180

Standort (ursprünglich): Originalinschrift heute im Kreuzgang eingemauert, bis 1701 ist das grabmal im rechten Querhaus bezeugt, Blaauw, Grabmäler, S. 180

Auftraggeber:
Bessarion, Giovanni (Kardinal, Eigenstiftung)

Kosten:
kein Eintrag

Künstler:
Romano, Antoniazzo (Ausmalung der Querschiffapsis, über dem Bessarion-Grabmal; Teile noch erhalten)

Beginn:
vor Tod des Kardinals

Art der Datierung:
quellenkundlich

Art der Datierung:
stilistisch

Ausführung:
von: 1464-00-00
bis: 1468-00-00

Entwurfszeichnungen:
kein Eintrag

Modelle:
kein Eintrag

Belege und Anmerkungen (Entstehung):
Auftraggeber: siehe Inschrift
Kardinal Bessarion hatte sich bereits zu Lebzeiten um seine ewige Ruhestätte gekümmert. Gegenüber der Colonnakapelle, im südlichen Querhaus, hatte er mindestens sechs Jahre vor seinem Tod den Grabmalsort bestimmt. Bessarion ist wohl für den Umbau und die Vereinheitlichung des Vierungsbereiches verantwortlich, so dass nicht zuletzt mit der Einwölbung des Raumes die nördliche und südliche Apsiskapelle mit der neuen Vierung verschmolzen und das frühchristliche Mittelschiff durchbrochen wurde.

Künstler: Cavallaro, S. 182-184
Zur Zuschreibungsfrage und der diesbezüglich günstigen Quellenlage vgl. Cavallaro, S. 182-184; dort wird auch der Forschungsstand referiert.

Datierung: Tiberia, S. 11
Die Datierung bezieht sich auf die Ausmahlung der rechten Querschiffapsis durch Antoniazzo Romano [Tiberia, S. 11].

Grabmalsart:
Wandgrabmal

Grabmalstypus:
Tumba aus antikem Sarkophag

Grabmalsgrösse:
kein Eintrag

Grablege des Leichnams:
-

Kenotaph (ursprünglich):
nein

Sarkophag:
antiker Sarkophag, Tumba (heute verloren)

Wappen und Heraldik:
unter der Inschriftenplatte: Kardinalswappen, Anzahl der Quasten zu beiden Seiten des Wappenschildes (untere Reihe): acht

Inschrift:
Inschrift der heutigen Gedenktafel: siehe Abbildung

Giovanni Bessarion, Grabmal S. Apostoli, Inschrift

Giovanni Bessarion, Grabmal S. Apostoli, Original-Epitaph

Kein Porträt vorhanden

Figürliche Darstellungen

Allegorien:
-

Putten:
-

Weitere Figuren:
-

Szenische Darstellungen:
Fresken:
Während in der Apsiskalotte Christus in der Mandorla von Engeln und Cherubimen umgeben ist, handeln die beiden großen erhaltenen Bildfelder der Querhaus-Apsiswand links von der Michaelslegende am Monte Gargano (Apulien) und rechts am Mont Saint Michel (Normandie).

Material des Porträts
& der figürlichen Darstellungen

Marmor (weiss):
-

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Material der Architektur
& Dekoration

Marmor (weiss):
Epitaph, Wappen

Marmor (gefasst):
-

Buntmarmor:
-

Bronze:
-

Stuck:
-

Porphyr:
-

Verschiedenes:
-

Belege und Anmerkungen (Beschreibung):
In seinem Testament verfügte Bessarion ein Tumbengrabmal an der Mauer von acht Fuß Länge und zwei Fuß Tiefe bzw. Höhe. Der erzene Sarkophag sollte ummauert und mit einer marmornen Deckplatte geschlossen sein. Im Boden sollte zudem eine Marmorplatte eingelassen und an der Mauer über der Tumba sollten drei Marmorplatten mit einer Höhe von fünf Palmi angebracht werden, bekrönt von einer vierten, deren im Testament verfügte Inschrift der heutigen exakt entspricht: "Bessarion, episcopus Tusculanus, S. Romanae Ecclesiae cardinalis, patriarcha Constantinopolitanus, sibi vivens posuit anno salutis, etc., cum designatione annorum Domini tunc occurrentium" [zum Testament siehe Tiberia, S. 120].

Veränderung:
ja

Datum: 1. 1701-00-00
Datum: 2. 1708-00-00

Anmerkungen zur Veränderung:
1701-1708 Abriss und Umbau von Vierung und Querhaus der Kirche [Blaauw, Grabmäler, S. 180]

Verlegung:
ja

Datum: 1. 1701-00-00

Anmerkungen zur Verlegung:
heutige Grablege des Leichnams unbekannt, Epitaph heute im Kreuzgang

Zerstörung:
ja

Datum:
1701-00-00

Anmerkungen zur Zerstörung:
Heute ist das Grab nach umfassenden Umbauten des 18. Jahrhunderts zerstört. 1701-1708 erfolgten Abriss und Umbau der Vierung und des Querhauses der Kirche. Allein die Inschrift ist im Kreuzgang von SS. Apostoli erhalten. [Blaauw, Grabmäler, S. 180, S. 182]

Ergänzende Angaben:
Kardinal Bessarion hatte sich bereits zu Lebzeiten um seine ewige Ruhestätte gekümmert. Gegenüber der Colonnakapelle, im südlichen Querhaus, hatte er mindestens sechs Jahre vor seinem Tod den Grabmalsort bestimmt. Bessarion zeichnete wohl für den Umbau und die Vereinheitlichung des Vierungsbereiches verantwortlich, so dass nicht zuletzt mit der Einwölbung des Raumes die nördliche und südliche Apsiskapelle mit der neuen Vierung verschmolzen und das frühchristliche Mittelschiff durchbrochen wurde. Die Ausmalung der südlichen Apsiskalotte, über dem Bessarion-Grabmal, besorgte Antoniazzo Romano. Heute ist das Grab nach den umfassenden Umbauten des 18. Jahrhunderts zerstört [Blaauw, Grabmäler, S. 182]; allein die Inschrift ist im Kreuzgang von SS. Apostoli erhalten. Darin ist ausdrücklich erwähnt, dass der Kardinal sein Grab „SIBI VIVENS POSUIT / ANNO SALUTIS MCCCCLXVI“.

Der Auszug aus dem Testament lautet: „Item in altari in angulo dextrae partis intrando prope cancellos fiat sepulcrum meum in hunc modum. Fodiatur in longum et largum quantum sufficiat ad profunditatem octo pedum, et murentur omnes quatuor parietes, solario dimisso sine muro, et in altitudine duorum pedum figatur inter murum, dum fit murus, una craticula ferrea, ubi jacebit cadaver. Deinde supra craticulam duos pedes murus habeat incastraturam circumcirca, ut superponantur supra corpus una tabula marmorea. Deinde ad aequalitatem pavimenti capellae alia tabula marmorea, quae ex nunc possit parari et poni tali modo quod possit extrahi et poni; post haec super illam tabulam ex tribus partibus, nam quarta erit murus tribunalis, eringatur tres marmorae tabulae altitudinis quinque palmarum, et supra eas ponatur una pulchra marmorea tabula. In istis autem tribus tabulis erctis fiat aliquis ornatus, in quarum anteriori scribantur haec litterae: Bessarion, episcopus Tusculanus, S. Romanae Ecclesiae cardinalis, patriarcha Constantinopolitanus, sibi vivens posuit anno salutis, etc., cum designatione annorum Domini tunc occurrentium. Hoc autem sic factum aedificium erit credentia, si quando pontifex aliquis in capella celebraverit; et ideo ponatur superius una pulchra tabula marmorea. ...“ [Tiberia, S. 120]

Quellen:
kurzer Eintrag bei Galletti, Pietro Luigi: Necrologium Romanum (BAV, Vat. Lat. 7871-7901) [Galletti, Necrologium]

Literatur:
Blaauw, Sible de: Grabmäler statt Liturgie? Das Presbyterium von Santi Apostoli in Rom als private Grablege 1474-1571. In: Grabmäler: Tendenzen der Forschung an Beispielen aus Mittelalter und früher Neuzeit. Hg. von Wilhelm Maier, Wolfgang Schmid und Michael Viktor Schwarz, Berlin 2000, S. 179-199 [Blaauw, Grabmäler]

Cavallaro, Anna: Antoniazzo Romano e gli Antoniazzeschi. Una generazione di pittori nella Roma del Quattrocento. Udine 1992 [Cavallaro]

Hierarchia Catholica medii (et recentioris) aevi sive Summorum Pontificum, S.R.E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series, e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita. Ab anno 1198 ... . Hg. v. Conrad Eubel, Patrick Gauchard, Remigius Ritzler u.a., 9 Bde.ff., Padua, Regensberg 1913ff. [HC]

Lollini, Fabrizio: La cappella di Bessarione ai Santi Apostoli: una riconsiderazione. In: Arte cristiana, 79, 1991, S. 7-22 [Lollini]

Tiberia, Vitiliano: Antoniazzo Romano per il Cardinale Bessarione a Roma. Todi 1992 [Tiberia]


Literatur-Gesamtverzeichnis