Inschrift: D . O . M / IOANNI . GARSIAE . MILLINO . S .R .E . CARDINALI . NATVRAE . VIRTVTISQVE . BONIS / EMINENTISSIMO / QVEM . ADOLESCENTEM . INGENII . COGNATIONISQVE . PRAEROGATIVA . CARISSIMVM . NONDVM . PONTIF / VRBANVS . VII . QVASI . PRAECEPTOR . INSTITVIT . SIXTVS . V . SACRI . CONSISTORII . ADVOCATVM / GREGORIVS . XIV . ROMANAE . ROTAE . IVDICEM . LEGIT / CLEMENS . VIII . AVCTVM . CENSV . DIGNVMQVE . PVRPVRA . PROCLAMATVM . SIBI . FERRARIAM . PROFICISCENTI . COMITEM / ET . CARDINALI . CAIETANO . ADVERSVS . TVRCAS . AD POLONIAE . REGEM . LEGATO . ADIVTOREM . ADIVNXIT / PAVLVS . V . AD . PHILIPPVM . III . REGEM . HISPANIARVM . MISIT . NVNCIVM . ET . BENE . RE . GESTA . PRIMVM / PVRPVRATORVM . PATRVM . IN . SENATVM . ADSCIVIT / IDEM . PAVLVS . EIVSDEM . OPERA . AD . MATTHIAM . PANNONIAE . REGEM . ET . AD . RODVLPHVM . CAESAREM / LEGATI . MAGNO . CVM . REIP . CHRISTIANAE . BONO . BELLVM . INTER . DVOS . FRATRES . PLVSQVAM . CIVILE . COMPOSVIT / REDEVNTEM . E . GERMANIA . SVVM . IN . VRBE . VICARIVM . DIXIT . EVMQVE . FERE . PRINCIPEM . SACRI . PRINCIPATVS / ADMINISTRVM . AD . MAIORA . QVAEQVE . SEMPER . ADHIBVIT . IN . LECTIONIS . PONTIFICIAE . CONCLAVI / NON . MINIMA . PARS . SACRI . SENATVS . ONERI . SVMMO . PAREM . EXISTIMAVIT / RELIQVI . SVMMI . PONTIFF . EVMDEM . PLVRIBVS . VNVM . PRAEFECERE . CONGREGATIONIBVS / MAGNISQVE . DE . REBVS . ETIAM . AEGROTANTEM . IN . LECTO . CENSVERE . CONSVLENDVM / DENIQVE . VICARIVM . IN . VRBE . CVSTODEM . PRO . OMNIVM . SALVTE . VIGILANTEM . QVADRIENNIVM . ANTE / PROVISA . PRVDENTER . ET . DE . SCRIPTO . ETIAM . SAPIENTER . DISPOSITA . MORS . HILAREM . ATQVE . TRANQVILLVM / AETERNITATIS . CANDIDATVM . IMMORTALITATE . DONAVIT / VIXIT . ANNOS . LXVI . MENSES . VII / VRBANVS . ET . MARIVS . MILLINI . HAEREDES . PATRVO . IMMO . PARENTI . AMANTISSIMO . P P. // VALE . LECTOR . ET . GRATVLARE / ALTERVM . EX . MILLINA . FAMILIA . VIRVM . HEROVM . SIMILEM . HVMANO . GENERI . DATVM
Dem gnädigsten und erhabensten Gott. Dem überaus hervorragenden Giovanni Garzia Millini, Kardinal der Heiligen Römischen Kirche von Charakter und guten Tugenden. Noch vor seiner Wahl zum Papst unterrichtete Urban VII., gleichsam als sein Lehrer, den jungen Mann aufgrund seiner Begabung und seiner Vorzüge der Verwandtschaft. Sixtus V. erwählte ihn als Anwalt für das Heilige Konsistorium, Gregor XIV. als Richter der Römischen Rota. Clemens VIII. erwählte ihn als seinen Begleiter auf seiner Reise nach Ferrara für die Vergrößerung des Staates und die würdige Beanspruchung gemäß seines hohen Amtes und gesellte ihn als Begleiter dem Kardinal Gaetani bei, dem Legaten gegen die Türken beim König von Polen. Paul V. sandte ihn als Nuncius zu Philipp III., dem König von Spanien, und berief ihn wegen seiner ruhmvollen Taten zunächst in den Senat der Purpur tragenden Väter. Ebenfalls ließ Paul – im Zuge der Anstrengungen desselben Legaten bei Matthias, dem König von Ungarn, und bei Kaiser Rudolph – mit der großen Wohltat für die Christenheit den Krieg zwischen den beiden Brüdern ebensosehr wie den Bürgerkrieg schlichten. Bei seiner Rückkehr aus Deutschland ernannte ihn der Papst zu seinem Vikar in Rom und zog ihn immer wieder als seinen so ziemlich ersten, für höhere Aufgaben bestimmten Diener der heiligen Herrschaft für alle Angelegenheiten heran. Beim Konklave zur Papstwahl glaubte nicht der geringste Teil des heiligen Senats, daß er dieser höchsten Bürde nicht gewachsen sei. Die folgenden Päpste setzten ihn als einzigen überaus vielen Kongregationen vor, und noch den Kranken auf seinem Bett schätzten sie für Ratschläge über viele bedeutende Belange. Als er schließlich als Vikar von Rom vier Jahre lang in seiner wohlgeordneten Voraussicht klug und in seinen Schriften sogar weise als Hüter für das Heil aller sorgte, beschenkte der Tod den heiteren und ungetrübten Kandidaten für die Ewigkeit mit der Unsterblichkeit. Er lebte 66 Jahre und 7 Monate. Seine Erben Urban und Mario Millini ließen ihrem Onkel, ja vielmehr ihrem so sehr geliebten Vater [dieses Grabmal] errichten.
Leb wohl, Leser, und gratuliere [der Millini-Familie?], daß dem Menschengeschlecht ein weiterer heldenhafter Mann aus der Millini-Familie gegeben wurde.
[Übersetzung: Marco Strobel] |